SV Reichenbach - Nieskyer  Straße 31, 02894 Reichenbach OL | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | KONTAKT | GÄSTEBUCH

Eine Kata ist eine festgelegte Abfolge von Techniken, die den Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner symbolisiert. Man kann sie z.B. mit einer Kür beim Eiskunstlauf vergleichen, nur das die Techniken vorgeschrieben sind und das jede Technik für eine Abwehr bzw. einen Gegenangriff gegen einen Angreifer steht. Oben werden z.B. die ersten 6 Techniken der Kata „Heian Nidan“ gezeigt, die die Prüfungskata zum Orangegurt ist. Um den defensiven Charakter des Karate zu unterstreichen beginnt jede Kata mit einer Abwehrtechnik. Es gibt sehr viele verschiedene Kata; zu den bekanntesten zählen 26 Kata, die z.B. in dem Buch von Hirokazu Kanazawa beschrieben sind, und die je nach dem Schwierigkeitsgrad für verschieden fortgeschrittene Schüler geeignet sind. Je besser eine Kata vorgeführt wird, desto deutlicher erkennt man den Kampf der dahintersteht, und nicht nur die reine Abfolge der Techniken. Mehr Informationen zu den verschiedenen Kata finden Sie auch unter „Kata- Formen“.

 

Hier sehen Sie die Kata Tekki Shodan von oben gesehen.

Die Zeichen für Tekki bedeuten „Eisen“ und „Reiter“. Da der Hauptstand in den Tekki-Kata der Kibadachi (Reiterstand) ist, soll dieser wohl so fest wie Eisen sein.

Namen der Kata und ihre Bedeutung

Die Kenntnis der Bedeutung des Namens einer Kata kann zum Verständnis der Kata an sich schon sehr viel beitragen. Daher möchte ich an dieser Stelle einen kurzen Überblick über die 26 bekanntesten Shotokan-Kata und ihre Namen geben.

Die Grundkata:

Taikyoku – Universelle Kata

Varianten:

Taikyoku Shodan
Taikyoku Nidan
Taikyoku Sandan

weitere Infos:

ursprünglich sechs Kata aus dem Shotokan-Ryu. Heute sind noch drei bekannt:
 

  • Taikyoku Shodan: Als Abwehrtechnik wird Gedan-Barai und als Angriffstechnik Oi-Zuki Chudan trainiert.

  • Taikyoku Nidan: Entspricht der Shodan, nur wird der Oi-Zuki Jodan ausgeführt.

  • Taikyoku Sandan: Entspricht der Nidan, nur das auf den Querbahnen der Gedan-Barai gegen Uchi-Uke in Kokutsu-Dachi geändert wird.


Heian-Kata – Friedvoller Geist

 

Die Schriftzeichen für Heian (gesprochen hean) setzen sich zusammen aus den Zeichen für „Heiwa“ und „Antei“, was soviel bedeutet wie „Frieden und Ruhe“

anderer/alter Name:

´Pinan
Pian

Varianten:

Heian Shodan
Heian Nidan
Heian Sandan
Heian Yondan
Heian Godan

weitere Infos:

Okinawanische Kata von Yasutsune Itosu


Tekki-Kata – Eisenreiter; Seitwärts kämpfen

 

Die Zeichen für Tekki bedeuten „Eisen“ und „Reiter“. Da der Hauptstand in den Tekki-Kata der Kibadachi (Reiterstand) ist, soll dieser wohl so fest wie Eisen sein.

anderer/alter Name:

Naihanchi

Varianten:

Tekki Shodan
Tekki Nidan
Tekki Sandan

weitere Infos:

Die Shorei-Kata erhielten den Namen von Gichin Funakoshi. Tekki Nidan und Sandan wurden von Meister Itosu aus der Tekki Shodan geschaffen.


Die höheren Kata:

Bei den höheren Kata gibt es oftmals zwei Formen einer Kata, wobei die Namen mit „Dai“ bzw. „Sho“ enden. Dabei steht „Dai“ für die Benutzung größerer Bewegungen, „Sho“ für kleinere Bewegungen.


Bassai-Dai und Bassai-Sho – Die Mauern zerstören; Die Festung erstürmen

 

Eine sehr kraftvolle Kata, was auch in ihrem Namen zum Ausdruck kommt. Er bedeutet: „Die Mauer zerstören“

anderer/alter Name:

Passai
Patsai

Varianten:

Bassai Dai
Bassai Sho

weitere Infos:

Okinawanische Shorin-Kata. Die Bassai-Dai soll von Meister Oyadomori eingeführt worden sein. Bassai Sho wurde von Meister Itosu entwickelt.

Hinweis:

Interessante Anmerkung von Klaus-Georg Gast:
”Durch Diskussionen mit Trainern wie Bernd Milner oder Carlo Fugazza sowie Efthimios Karamitsos wäre entsprechend dem defensiven Charakter des Karate-Do die Übersetzung Die Festung verteidigen angebracht.”


Kanku-Dai und Kanku-Sho – In den Himmel schauen

 

Die erste Bewegung der Kata gab ihr den Namen „Himmelsschau“

anderer/alter Name:

Kushanku

Varianten:

Kanku Dai
Kanku Sho

weitere Infos:

Okinawanische Shorin-Kata. Bevorzugte Kata von Meister Funakoshi. Meister Itosu entwickelte die Sho-Variante.


Hangetsu – Halbmond; Dreizehn Hände

 

Der häufigste Stand in dieser Kata ist der Hangetsu-Dachi (Halbmondstellung), darauf beruht auch Ihre Bezeichnung „Halbmond“

anderer/alter Name:

Seishan

weitere Infos:

Okinawanische Shorei-Kata. Einzige Shotokan-Kata mit ausgeprägten Atemtechniken.


Empi – Flug der Schwalbe

 

In dieser Kata wird die Hüfte sehr viel auf und ab bewegt, was an den „Flug der Schwalbe“ erinnert.

anderer/alter Name:

Wanshu

weitere Infos:

Okinawanische Shorin-Kata. Eine der ältesten Kata im Shotokan-Ryu.


Jion – Tempelklang; Liebe und Güte

anderer/alter Name:

Jion-Ji

Verwandte Kata:

Ji’in
Jitte

weitere Infos:

Der Ursprung dieser Kata liegt im Tomari-Te.


Ji’in – Liebe und Schatten

anderer/alter Name:

Shokyo

Verwandte Kata:

Jion
Jitte

weitere Infos:

Okinawanische Kata


Jitte – Zehn Hände; Tempelhand

 

Die Jitte soll den Kampf gegen 10 Gegner lehren, daher lautet ihr Name „10 Hände“

anderer/alter Name:

Jite
Jute

Verwandte Kata:

Ji’in
Jion

weitere Infos:

Okinawanische Kata


Sochin – Ruhige Kraft; Stärke und Ruhe

 

Der Hauptstand in dieser Kata ist der Sochin-Dachi, ihr Name steht für „Stärke und Ruhe“.

anderer/alter Name:

Hakko

weitere Infos:

Okinawanische Shorin-Kata


Gangaku – Kranich auf dem Felsen; Seite des Sonnenaufgangs

 

Eine Besonderheit dieser Kata ist der Sagashi-Dachi, der Stand auf einem Bein. Er erinnert an einen „Kranich auf dem Felsen“, der seinen Gegner anspringen will.

anderer/alter Name:

Chinto

weitere Infos:

Diese Kata kommt aus dem Tomari-Te


Nijushiho – Vierundzwanzig Schritte

 

Der Name dieser Kata läßt sich mit der Anzahl der „24 Schritte“ erklären

anderer/alter Name:

Niseishi

weitere Infos:

Okinawanische Kata


Gojushiho-Sho und Gojushiho-Dai – Vierundfünfzig Schritte; Phönix

 

Wie bei der Nijushiho steht auch dieser Name für die Anzahl der Schritte, nämlich „54 Schritte“

anderer/alter Name:

Useishi
Hotaku

Varianten:

Gojushiho Dai
Gojushiho Sho

weitere Infos:

Okinawanische Kata


Meikyo – Reinigen des Spiegels; Leuchtender Spiegel

 

Die ersten Bewegungen der Meikyo stehen für das Glätten einer Wasseroberfläche, die dadurch wie ein „heller Spiegel“ wird.

anderer/alter Name:

Rohai

weitere Infos:

Okinawanische Tomari-Kata, früher waren es drei Varianten.


Wankan – König und Krone; Pinienrauschen

 

Die Wankan ist die kürzeste Shotokan-Kata. Ihr Name bedeutet „König und Krone“

anderer/alter Name:

Wankuan
Shofu

weitere Infos:

Okinawanische Shorin-Kata. Kürzeste Kata im Shotokan-Ryu mit nur einem Kiai


Chinte – Seltene Hand

 

Die „seltene Hand“ soll wohl ausdrücken, daß viele Bewegungen der Chinte für den Shotokan-Stil eher ungewönhlich sind und selten benutzt werden.

anderer/alter Name:

Chintei

weitere Infos:

Diese Kata entspringt dem Shuri-Te


Unsu – Hand in den Wolken

 

Eine der ersten Bewegungen wird interpretiert als das Wegschieben von Wolken mit den Händen. Daher rührt auch ihr Name: „Hand in den Wolken“

weitere Infos:

Okinawanische Kata; sehr junge, hochentwickelte Kata